Einstreu

Auf dem Markt sind die verschiedensten Arten von Einstreu für Kleintiere. Die üblichste ist vermutlich die Holzeinstreu. Außerdem gibt es u.a. Hanfeinstreu, Holz-, Hanf- oder Strohpellets und sogar Maiseinstreu.

Die Holzeinstreu kann von sehr unterschiedlicher Qualität sein. Ich habe z.B. vorzugsweise Pferdestreu (Ja, das gibt es wirklich. Ich habe das nicht gewusst, bevor ich Meerschweinchen hatte ;) ) von Allspan. Das ist ganz normale Holzeinstreu, wie man sie auch für Kleintiere kaufen kann, allerdings staubt sie um einiges weniger, und es sind nicht so viele harte, spitze Holzstückchen drin, an denen sich die Schweinchen verletzen könnten. Natürlich sind die Packungen entsprechend groß und den Platz muss man erst einmal haben...

Der Käfig sollte zu etwa 5 cm mit Einstreu gefüllt sein. Sie saugt Flüssigkeit sehr gut auf und verhindert, dass sich Pfützen bilden. Dabei wird sie natürlich feucht. Da Meerschweinchen aber sehr empfindlich auf Nässe reagieren, solltest du sie nicht auf der feuchten Einstreu sitzen lassen. Am besten hilft dagegen eine ausreichende Lage Heu über der Holzeinstreu. Das Heu leitet die Flüssigkeit zur Streuschicht durch und wird selbst dabei nur wenig feucht, deine Meeris sitzen so also dauerhaft relativ trocken.

Ayla ganz entspanntOft wird gesagt, dass es besser ist, Stroh zu verwenden, da die Meerschweinchen hier nicht versucht sind, verschmutzte Halme zu futtern. Stroh mögen sie meist nicht besonders. Auf der anderen Seite ist hier die Verletzungsgefahr für die Tiere grösser, da Stroh im Allgemeinen aus kräftigeren Halmen besteht, die den Meerschweinchen u.U. eher in die Augen stechen können. Glücklicherweise gehen meine Schnuten an Heu, das erst einmal auf dem Boden liegt, nicht mehr freiwillig heran, was aber wohl daran liegt, dass ich sehr verschwenderisch damit umgehe. Bei uns ist immer genug frisches Heu knabberbereit. Am besten du beobachtest deine Meerschweinchen eine Weile. Begnügen sie sich mit schmutzigem Heu, solltest du besser Stroh verwenden. Wenn du aber solche Gourmets wie ich hast, dann ist Heu wohl besser.


Seit einer Weile verwende ich zusätzlich zum Holzstreu das Eurolin; Das ist gehächseltes Leinstroh. Ich muss sagen, dass ich von diesem Zeug ziemlich begeistert bin, weil es auf lange Zeit eine Ammoniakbildung aus dem Urin und somit eine Geruchbildung verhindert. Und das ist nicht nur für meine Nase gut sondern auch für die der Quieker. Meerschweinchen haben einen deutlich besseren Geruchssinn als Menschen und sitzen dann mit der Nase im gegebenen Fall auch noch direkt an der Quelle des Übels. Das kann man ihnen ja nach Möglichkeit ersparen. :)
Ein weiterer Vorteil des Eurolins ist, dass es tatsächlich kaum staubt und noch dazu für sehr lange Zeit - trotz heftigster Aktivität der meerschweinischen Ausscheidungsorgane - unglaublich trocken bleibt.

Leider ist aber natürlich auch diese Streu nicht ohne Nachteile. Dadurch dass es die Flüssigkeit sehr gut leitet aber kaum aufsaugt, bilden sich auf dem Käfigboden Pfützen, was natürlich nicht Sinn einer Einstreu ist. Außerdem ist eine Packung Leinstroh doch etwas teurer als normale Holzeinstreu und schließlich ist das Zeug ziemlich fisselig und elektrisiert leicht, wodurch es an Obststückchen und an den Plexiglasscheiben klebt. Trotzdem möchte ich aber den Vorteil, den das Eurolin für trockene Schweinchenpopos und -pfötchen bietet nutzen, denn ich habe da ein paar Spezialisten, die sich besonders gern da suhlen, wo es richtig nass ist. Also heißt es, die Nachteile auzugleichen.

Was die geringe Saugfähigkeit angeht, habe ich mich darauf verlegt, erst eine Holzstreuschicht aufzutragen und das Eurolin dann darüber auszustreuen. So bleibt die Feuchtigkeit durch das Eurolin meinen Schweinchen fern und wird direkt zur Holzeinstreu abgeleitet, die dann die nötige Saugkraft hat, um es aufzufangen.
Der höhere Preis gleicht sich dadurch aus, dass die Streu nicht so schnell ausgetauscht werden muss. Nasse Ecken werden ja unter der Woche öfter einmal entfernt, weil Schwein sich halt doch immer wieder drauflegt. Wenn es aber keine nassen Ecken mehr gibt, reicht der wöchentliche Schweineputz aus. :)

Tja, was bleibt ist die Fisseligkeit. Da wird schon einmal das eine oder andere Apfelstück ein wenig paniert, wenn es denn aus dem Futternapf quer durch das Gehege ins bequemste Versteck gezogen wird. Damit lässt sichs aber, denke ich, relativ gut leben, wenn man die Vorteile bedenkt. Es wäre ja auch langweilig, wenn alles perfekt wäre. ;)


Zu anderen Streus kann ich bisher nur wenig sagen, da ich selbst sie, wenn überhaupt, nur kurzfristig verwendet habe. Vielleicht wird sich das noch einmal ändern, dann schreibe ich es hier auf. Zur Zeit bin ich aber mit meiner momentanen Schichtungstaktik sehr zufrieden. :)