Heuraufen

Enya mitten im Heu Da wo es Meerschweinchen gibt, da muss es auch Heu geben. Das ist ein Naturgesetz ;) Und um dieses Heu davor zu bewahren, gleich bei der ersten Gelegenheit zertrampelt und beschmutzt zu werden, muss man sich schon etwas einfallen lassen. Altbewährt sind Heuraufen, die es in den unterschiedlichsten Formen zu kaufen gibt. Mit ein paar netten Ideen kann man aber auch vieles selbst basteln. Manchmal reicht es schon, diverses Käfiginventar, z.B. Hängematten oder Unterschlüpfe, mit Heu zu bestücken.

Gandalf an der Gitterraufe Plastik- und Metallheuraufen

Am häufigsten werden wohl die Heuraufen verwendet, die in die Käfigstangen einzuhängen sind. Es gibt sie im Handel aus unterschiedlichem Material und in verschiedenen Größen. Bei den Metallraufen, die von innen in den Käfig gehängt werden, sollte man aber ein wenig vorsichtig sein. Meerschweinchen lieben es, sich mitten auf eine mit Heu beladene Raufe zu setzen, und um dahinzugelangen, versuchen sie es auch durchaus einmal mit dem Kopf durch die Wand, bzw. durch die Stangen hindurch. Ist der Abstand zwischen diesen sehr groß, dann gelingt dies kleineren Tieren sogar, aber sobald sie ein wenig an Gewicht zulegen, bleiben sie dann stecken und sind nur sehr schwer wieder zu befreien. Besser weil sicherer sind da Plastikraufen, die man von außen an den Käfig hängt. Allerdings muss ich zugeben, dass meine Schweinchen diese Raufen kaum eines Blickes würdigen, weshalb sie bei uns auch sehr schnell wieder verschwunden sind.

Stattdessen habe ich meinen Schnuten aus einigen quadratischen Metallgittern, Teile eines Regalsystems, eine Standraufe gebastelt, die nach ähnlichem Prinzip funktioniert. Das Heu bleibt (zum großen Teil) in der Raufe und die Halme werden durch das Gitter hindurch einzeln zum Futtern herausgeholt. Für eine Raufe habe ich einfach drei oder vier Gitterteile mit dünnem Seil aneinandergebunden. So entstand ein stehendes Drei- oder Viereck, je nachdem, das man einfach in den Auslauf stellen und mit Heu stopfen kann. Diese Raufe ist bei den Ostseeschnuten sehr beliebt. Vermutlich deshalb, weil sie rundherum zugänglich ist und alle Schweinchen gleichzeitig drangehen können. Diese Raufe ist allerdings mit unseren Gittern ausdrücklich nur für ausgewachsene Meerschweinchen geeignet. Bei einem Kleinschwein besteht auch hier die Gefahr des Steckenbleibens.

Heuecke mit unsichtbarer Schweinebesetzung Heuetage

Wer sich den Luxus leisten kann, seinen Schweinchen eine Heuecke in einem abgetrennten Teil des Geheges anbieten zu können, sollte das einmal versuchen. Er kann sich auf ein munteres Versteckspiel und reges Heugeraschel einstellen. Und es ist einfach unglaublich komisch, wenn irgendwo aus dem Gewusel plötzlich ein Schweinchenhintern auftaucht. Wir haben regelmäßig eine kleine Ebene unseres Eigenbaus bis oben hin mit Heu gefüllt. Man muss ab und zu den unteren Teil des Heus auswechseln, weil der natürlich nicht sauber bleibt, aber die Begeisterung bei den Schweinchen ist diese kleine Extraarbeit mehr als wert. Auf Dauer sinkt der Berg zwar etwas in sich zusammenm, aber es ist nicht so, das die Schweinchen alles platt drücken, wie man vermuten könnte. Sie graben sich eher durch das Heu hindurch, werfen es gern mit dem Kopf hoch und suchen sich oft ein Eckchen mittendrin, in dem sie ein gemütliches Picknick machen können.

Nisha auf der Heuraufe Holzheuraufen

Holzraufen sind vor allem deshalb so praktisch, weil man sie bei Bedarf fix aus dem Schrank holen und aufbauen, aber auch ebenso schnell wieder zusammenklappen und wegstellen kann. Man kann sie im Tierhandel kaufen und tatsächlich sogar bei IKEA. Da sind es allerdings offiziell Abtropfgestelle für Geschirr. Auch die kleinere Variante für Puppengeschirr gibt es. Meine Schweinchen irritiert es nicht sonderlich, dass die Dinger ursprünglich mal für Menschen konzipiert wurden. Solange sich Heu darin findet, sind sie den Herrschaften genehm. ;)
Auch die Holzraufen werden gern als Meerschweinchenbett missbraucht, es wird darauf herumgeklettert oder das Heu herunter gezerrt, aber die Verletzungsgefahr ist gering und ein bisschen Spaß sollen die Schnuten ja auch haben. :)

Luna an der Ytongraufe Ytongraufe

Ytong ist ein großartiges Material, aus dem man viel Schweinchentaugliches basteln kann. Für eine Raufe Marke Eigenbau habe ich ein Stück von einem Ytongstein abgesägt, ein paar Löcher hineingebohrt und in diese frische Tannenzweige gesteckt. Das Heu stopfe ich einfach zwischen die Zweige, die von Zeit zu Zeit erneuert werden.
Meine Schweinchen lieben dieses Ding. Sie sitzen drauf, drin oder dahinter. Und wenn ich dann noch ein paar Kräuter in die Zweige stecke, dann sind sie völlig aus dem Häuschen.

Heusocken

Heusocken sind eine geniale Erfindung für alle diejenigen, die noch keine Heuraufe haben, oder bei denen es aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, eine solche im Käfig anzubringen. Man nimmt eine ausgediente Socke, schneidet vorne an der Spitze ein oder mehrere Löcher hinein, wenn man will, versäubert man den Rand (vernäht das Ganze so, dass nichts mehr aufribbelt), und stopft dann das Heu hinein. Das andere Ende verknotet man am Gitter oder wo es gerade am besten passt.
Ich hatte meinem Mann ein paar Socken abgeschnackt (Größe 47 ;) ) und sie dann mit Heu vollgestopft in den Käfig gehängt. Nun haben meine Wusels aber so viele Möglichkeiten, an Heu zu kommen, dass die Socken nur wenig benutzt wurden, aber von anderen habe ich durchaus Gegenteiliges gehört. Ein Versuch lohnt sich also.

Shirin versteckt sich im Heu. Ein großer Haufen Heu

Ansonsten wird eben doch einfach ein großer Haufen Heu in eine Ecke gelegt, der Fotoapparat geholt und die Bande beim Wuseln und genießen beobachtet. Zugegeben, das ist dann auf Dauer eine recht verschwenderische und unsaubere Sache. Das Heu wird zerwühlt, gnadenlos plattgetrampelt, verstreut, beköttelt. Aber die Schweinchen haben so lange jede Menge Spaß. Manchmal kann man auch einfach mal auf die Ordnung pfeifen. ;)