Die Ostseeschnuten 

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Blähungen, Durchfall und andere Verdauungsprobleme

Die hier genannten Sofortmaßnahmen sind nur zur Akutversorgung gedacht, sie ersetzen keinen Tierarztkontakt. Symptome können immer abweichend sein.
Da Verdauungsprobleme/Blähungen nicht ungefährlich sind, sollte der Tierarzt lieber einmal zu oft als zu spät aufgesucht werden. Die Tiere können jämmerlich an z.B. einer Kolik (sehr, sehr starke Bauchschmerzen) oder einem durch die Verdauungsprobleme verursachten Kreislaufzusammenbruch sterben. Dieses ist unnütz und kann durch rechtzeitiges Erkennen und sofortiges Handeln oft umgangen werden.
Aufgasungen können sowohl im Magen als auch im Darm vorkommen. Es kann auch eine Aufgasung des gesamten Verdauungstraktes bestehen. Jede Form der Aufgasung ist ernst zu nehmen und sofort nach Entdecken zu behandeln, da sie sehr schnell lebensbedrohliche Ausmaße annehmen können.

Bei Verdauungsproblemen (weicher Kot, Durchfall, Blähungen/Kolik, übermäßige Gasbildung, Verstopfung, Magenüberladung [Überfressen]...) gilt folgendes:

Sofortmaßnahmen:

Symptome:

Je nach Symptomstärke und Erfahrung des Tierhalters ist umgehend ein Tierarzt aufzusuchen! Auch Weihnachten oder um 3.00 Uhr morgens. Zumindest Telefonkontakt und Symptome beschreiben!! Verdauungsprobleme können binnen Stunden tödlich enden (Kolik, Infektionen wie z.B. Kokzidien). Sie können zunächst recht harmlos aussehen und schnell so viel schlechter werden, dass ein zu spät zugezogener Tierarzt u. U. keine Chance mehr hat das Tier zu retten.
Achtung Kinder: siehst du bei deinem Meerschweinchen oder Kaninchen oben beschriebene Probleme/Anzeichen, solltet ihr schnell einen Tierarzt aufsuchen.

Nottierärzte:

findet ihr über die Auskunft, gelbe Seiten. Ansonsten: Stammtierarzt anrufen oder von den Eltern anrufen lassen. Ggf. Anrufbeantworter abhören, da gibt es meist auch Auskunft über den nächsten Notdiensthabenden Tierarzt.

Behandlung beim Tierarzt:

Sind die Verdauungsprobleme stark ausgeprägt, muss der Tierarzt schnell lebenserhaltende Maßnahmen ergreifen. Das kann sein:

Schockbehandlung:

Entgasung:

Je nachdem wo das Tier aufgegast ist, muss der Magen oder Blinddarm entgast werden. Es können auch beide Bereiche aufgegast sein. Das Entgasen muss langsam durchgeführt werden, sonst kommt es durch den plötzlichen Druckabfall zu einem Kreislaufzusammenbruch.

Magenentgasung:

Ist der Magen aufgegast, so wird er über eine durch das Mäulchen eingeführte Magensonde vorsichtig entgast. Nicht mit der Sonde gegen die Magenwand stoßen und nicht über den Bauch punktieren, dabei besteht die Gefahr, dass die straff gespannte Magenwand reißt.
Ggf. kann mit einem Antibiotikum behandelt werden, um einer Besiedelung coliformer Keime entgegenzuwirken. Risiko dabei ist aber, große Verdauungsprobleme zu bekommen, da die Antibiose ja auch gesunde Verdauungsbakterien abtötet.

Blinddarmentgasung:

Der Blinddarm kann punktiert und langsam entgast werden.

Verstopfung (Obstipation):

Entsteht bei zu wenig Trinken! Und durch Fütterungsfehler: zu Stärkereich (Getreide, Kraftfutter), zu Rohfaserarm (Heu).

Krankheitsanzeichen:

Behandlung:

Sie zielt darauf ab Darmtätigkeit und Kotabsatz schnellstens wieder zu aktivieren und normalisieren.

Medikamente:

Antibiotika, Buscopan, MCP:

Einige Tierärzte geben bei akuten Verdauungsproblemen Antibiotika und/oder Buscopan bzw. MCP. (Antiobiotika um die „schädlichen“ Bakterien im Verdauungstrakt zu töten, Buscopan zur Entspannung und MCP zur Anregung der Darmtätigkeit.)
Vorsicht mit Antibiotika bei Verdauungsproblemen! Nur bei nachgewiesener Infektion oder begründetem Verdacht verabreichen lassen. Antibiotika töten neben den unerwünschten „schädlichen“ Bakterien auch die zur Verdauung notwendigen ab. Durch die Antibiotikagabe ist das Risiko deutlich erhöht den Zustand zu verschlimmern.
Vorsicht mit Buscopan! Es wirkt oft zu stark entspannend und kann die gesamte Verdauung vollständig zum Erliegen bringen. Es sollte gar nicht mehr angewendet werden.
Besser MCP-Tropfen verwenden lassen. Dieses Mittel regt die Darmmotilität (Darmtätigkeit) an. Mitunter reicht eine ein- bis zweimalige Gabe MCP schon aus, um die Verdauung ausreichend anzuregen. Leider gewöhnt der Darm sich rasch an diese Unterstützung. Daher auch MCP nur auf tierärztliche Anordnung und max. 3-4 Tage geben. Durch die schnelle Gewöhnung des Darmes an das MCP, kann es sonst nach Absetzen zu einem trägen Darm bis hin zu Atonie (Untätigkeit, bis vollständiger Erlahmung des Darmes) führen. Daher nur MCP verwenden wenn der Tierarzt es für nötig hält, ggf. Dosis am 3. Tag ausschleichen. Unterstützend kann auch ca. 2 Tage lang Nux Vomica gegeben werden.

Kreislaufprobleme:

Sie müssen immer schnellstens vom Tierarzt behandelt werden! Große Lebensgefahr!!!
Bei starken Kreislaufproblemen (apathisches Herumliegen, Mattigkeit, Erschöpftheit, Schlaffheit, Teilnahmslosigkeit…) kann bei 1kg Schwein 1 Teelöffel schwarzer Tee, 2! Min. gezogen, länger wirkt ermüdend, gegeben werden (mehr dazu s. „schwarzer Tee“). DAS ist nur eine Notfallversorgung, nicht zur häufigen Anwendung gedacht. Es ist nur zum Überbrücken bis der Tierarzt helfen kann und der ist bei Kreislaufproblemen umgehend aufzusuchen!

Durchfall:

Bei Durchfällen das Tier wie bei Verdauungsproblemen behandeln. Durchfälle sind ein massives Verdauungsproblem und immer äußerst ernst zu nehmen. Bei wenig Erfahrung in der Durchfallbehandlung immer Tierarzt aufsuchen, zumindest anrufen und Meerschwein besprechen.
Wird der Durchfall nicht nach ½ Tag besser, sollte direkt ein Tierarzt aufgesucht werden. Durchfälle enden zu schnell tödlich! Nie einfach nur abwarten! Wichtig ist es das Gewicht zu kontrollieren (2-3x tägl. um Tendenzen zu erkennen und um rechtzeitig mit Päppeln/Zwangsfütterung beginnen zu können). Ein großes Problem bei Durchfällen ist die hohe Gefahr des Austrocknens. Gut beobachten und extra Flüssigkeit verabreichen.

Wässrige Durchfälle

Bei starken bis wässrigen Durchfällen immer direkt den Tierarzt aufsuchen. Hier besteht sofortiger Behandlungsbedarf. Oft müssen die Tiere mit Infusionen (Tropf) Flüssigkeit, Energie und Elektrolyte zugeführt bekommen. Der Durchfall muss schnellstens gestoppt werden.

Bei starken oder wässrigen Durchfällen ist Stullmisan (beim Tierarzt erhältlich) oder Okoubaka D3 ideal. Perenterol oder Omniflora N (Apotheke) können auch gegeben werden. Perenterol bzw. Omniflora N nur bei wässrigem Durchfall, nicht bei weichen Knödeln. (Es sind keine Medikamente für Meerschweinchen. Sie enthalten geringe Mengen Laktose, was die Meerschweineverdauung belasten könnte, da sie eine Laktoseunverträglichkeit haben. Perenterol enthält zusätzlich noch Trockenhefen, welche das ohnehin schon gestörte Verhältnis der Verdauungsbakterien weiter schädigen können.)

Stullmisan kann auch bei leichteren Verdauungsproblemen gegeben werden, ist aber nur über den Tierarzt erhältlich. Nachteilig ist, dass Stullmisan den Kot nur andickt. Wird das Problem nicht behoben, kommt der Durchfall nach Absetzen des Stullmisans sofort wieder. Es ist also nicht als alleinige Therapie geeignet.

Austrocknung/Dehydrierung:

Wg. des Austrocknungsrisikos immer Austrocknungsgrad kontrollieren (Hautfalte im Nacken mit 2 Fingern hochziehen und loslassen. Bei Austrocknung legt sich die Haut verlangsamt wieder an.) Bei Anzeichen für Austrocknung das Tier schnellstens beim Tierarzt mit Elektrolyt- o. Ringerlösung versorgen lassen. Bei Bedarf kann zusätzlich zur Elektrolytinfusion etwas Glucose gespritzt werden, um den Energieverlust durch den Durchfall auszugleichen und einem Fettmobilisierungssyndrom entgegenzuwirken. Durchfalltiere vorsorglich mit Fencheltee (o. Kümmel-, Anistee) und kohlensäurefreiem Mineralwasser versorgen. Immer auf Austrocknungsanzeichen achten! Austrocknungszustände sind meistens nicht ohne tierärztliche Maßnahmen behebbar. Entgleisung des Elektrolythaushaltes kann nur der Tierarzt mit entsprechender Infusion beheben, sie können lebensbedrohlich werden.

Schwarzer Tee:

Er kann bei starken, wässrigen Durchfällen gegeben werden, er beruhigt den Darm. Auch hier ungefähr 1 Teelöffel (ca. 2-3ml) pro 1kg Schwein; der Tee muss dann aber 10-15 min. ziehengelassen werden, damit sich die Gerbstoffe lösen können, die stopfend wirken, also den Durchfall mindern und die gereizte Darmwand beruhigen. Die Gerbstoffe wirken leicht entzündungshemmend, antibakteriell und etwas schmerzlindernd.
Achtung: Schwarztee wirkt auch entwässernd, was bei Durchfall eh schon geschieht, weil der Darm nicht ausreichend Flüssigkeit rückgewinnen kann. Große Austrocknungsgefahr! Ggf. kohlensäurefreies!! Mineralwasser (mit viel Kalium, Magnesium und Natrium) verabreichen, um den Elektrolythaushalt zu stabilisieren. Der darf nicht aus dem Gleichgewicht kommen. Bei Austrocknung: Tierarztbesuch zwecks Infusion.

Futterverweigerung:

Bei Futterverweigerung oder deutlich weniger fressen unbedingt zufüttern, z.B. mit Spezialpäppelbreimischungen wie Critical Care, Dental-Aid Herbi, Pep C Plus, Rodicare basic/instant…
Vorsicht mit getreide- u. zuckerhaltigem Futter bei Verdauungsproblemen, möglichst vermeiden!

ein paar Erläuterungen

Medikamente:

Buscopan kann verwendet werden aber Vorsicht mit der Dosierung, selbst eine geringe Menge kann je nach Tier und körperlicher Verfassung, viel zuviel sein. Buscopan kann den Darm so sehr beruhigen, dass er gar nichts mehr tut, was für ein Meerschwein sehr gefährlich ist. Leider wird Buscopan von noch zu vielen Tierärzten zu hoch dosiert. Buscopan wirkt entspannend, entkrampfend, bei Überdosis lähmt es den Darm.
MCP regt die Darmtätigkeit an. Einige Tierärzte geben beides zusammen, dabei hebt das MCP die Wirkung des Buscopans auf. Daher macht das in der Regel nicht so richtig viel Sinn. MCP unterstützt die Darmbewegungen, was bei starken Blähungen nicht verkehrt ist. Aufgrund der Risiken des MCPs darf dieses aber nur nach Abwägung durch den Tierarzt verabreicht werden.
Bzgl. starker Krämpfe ist ein Schmerzmittel geeignet, was sich auch positiv auf die Verkrampfungen auswirken kann. Bei Verdauungsproblemen ist Fressen sehr wichtig. Bei Schmerzen wird dieses aber oft eingestellt. Daher ist eine begleitende Schmerzbehandlung meist sinnvoll.
Zusätzlich entgasend mit Simethicon und Fencheltee (beruhigend) arbeiten, sowie einem Heuaufguß (Heu mit kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, Schwein über den Tag verteilt einflößen).

Wärme:

Keine Wärmflasche o.ä. verwenden. Wärme mit extremer Vorsicht anwenden, weil bei Verdauungsproblemen meist Fehlgährungen vorliegen. Gase dehnen sich bei Wärme aus und die Gärprozesse werden weiter angeregt.

Der Verdauungstrakt der Meerschweine ist nicht mit dem menschlichen zu vergleichen, er hat weniger Muskulatur und die ist auch noch sehr schwach. Er ist daher meist nicht bzw. nur sehr schwer in der Lage größere Gasblasen los zu werden. Daher Simethicon (Lefax, Lefaxin, Sab Simplex oder Elugantropfen geben, das verkleinert große Gasblasen zu Schaum, was leichter weitertransportiert werden kann. Das wiederum findet nur statt durch nachfolgende Nahrung. Das Tier muss also fressen. Unterstützend ist auch immer Bauchmassage wichtig. Sab Simplex (SS), Lefax, Lefaxin, Elugan enthalten denselben Wirkstoff nur von verschiedenen Herstellern. In Tropfenform sind sie am Geeignetsten. Der enthaltene Wirkstoff Simethicon kann nicht überdosiert werden und unnütz angewandt schadet er nicht.

Rotlicht:

Es kann zu starker Austrocknung führen, was lebensbedrohlich enden kann. Es kann zu so starker Entspannung, Kreislaufproblemen, Ermüdung… führen, dass das betreffende Tier evtl. einschläft und nicht der Wärme entgehen kann. Immer nur unter Aufsicht und engmaschiger Kontrolle Rotlicht anwenden.
Auf Verbrennungen, bes. der Ohren achten. Alte und Babies sind besonders gefährdet.

Darmfloraaufbau/Bird Bene Bac:

Bei Verdauungsproblemen ist immer die Anzahl der nützlichen und schädlicheren Verdauungsbakterien im Verhältnis zueinander gestört. Um die gesunde Darmflora wieder aufzubauen und die Verdauung in Gang zu bringen, kann man z.B. Bird Bene Bac (BBB) geben. Hat man das nicht da, tut es kurzfristig auch zuckerfreies Naturjoghurt. Es enthält Bakterien, die auch in der gesunden Verdauung vorkommen (Laktobazillen). Aber weil Joghurt auf Milchbasis ist, soll es normalerweise Meerschweinen nicht gegeben werden, da sie eine Milchunverträglichkeit haben. Wichtiger als das ist es aber die Verdauung zu stabilisieren, daher kann man im Notfall auf Joghurt zurückgreifen.

(Heil)Kräutertee:

Fencheltee, Kümmel- u. Anistee wirken beruhigend auf die Verdauung. Gibt’s auch gemischt, z.B. bei Lidl für erschwingliche 1,- („Magen- u. Darmtee“ von Optisana, gelbe Packung). Zur Not Fenchel-, Anis- oder Kümmelkörner aus dem Gewürzschrank oder frischen Fenchel aufkochen.

Schwarzer Tee:

Teein wirkt ähnlich wie Koffein (Tee nur 2! Min. ziehen lassen!) und putscht den Kreislauf auf indem die Herzfrequenz beschleunigt wird. Leider nur kurzzeitig und er fällt danach u.U. noch stärker ab. Aber, Meeris die völlig geschafft sind, weil der Kreislauf so daneben ist, müssen unbedingt stabilisiert werden. Ist das Tier etwas fitter, sofort mit viel Trinken und flüssigkeitsreicher Nahrung versuchen den Kreislauf in Gang zu bekommen. Das Tier schnellstens einem Tierarzt vorstellen, um das Tier zu stabilisieren und die Ursache zu finden. Es kommt nicht grundlos zu so starken Kreislaufproblemen und die müssen dauerhafter stabilisiert werden als man es mit Hausmittelchen kann. Durchfälle, Infektionen, Wärme, Erkältungen etc. können dazu führen. Ohne die Ursache zu kennen und zu beseitigen, kann der Kreislauf nicht ausreichend stabilisiert werden. Kreislaufprobleme sind in meisten Fällen nicht selbst behandelbar, das Schwein ist in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Kaffee:

Im Notfall geht auch ½ Teelöffel (ca. 1.5-2ml) abgekühlter Kaffe und das dann mit derselben Menge an Wasser verdünnen. Wirkt stärker Kreislaufaufputschend als Schwarztee. Nachteil: Risiko nach der Wirkung noch größere Kreislaufprobs zu bekommen, ist theoretisch höher. Sollte der Kreislauf nach der Kaffeegabe wieder abfallen, ein weiteres Mal Kaffee geben aber halb soviel. Zur Not kann Kaffee auch bei Babymeeris angewendet werden. Das kleinste mir bekannte Schwein war 2 Wochen und hat 0.25ml Kaffe + 0.25ml Wasser als Einmaldosis bekommen und gut drauf angesprochen.

Päppelbreie

Bei Critical Care (CC) oder einem der anderen oben genannte Päppelbreie, handelt es sich um spezielle Päppelbreie, die bei Fressverweigerung verabreicht werden sollten, um die Verdauung und den Energiehaushalt aufrecht zu erhalten. Sie sollen alle notwendigen Stoffe enthalten, um Meerschweinchen auch bei längerfristigem Päppeln ohne Mangelerscheinungen versorgen zu können. (CC ist möglicherweise etwas zu energiearm für das Päppeln über einen längern Zeitraum.)
Besser in vielen kleineren Mengen füttern, tränken oder Medikamente eingeben und dafür dann häufiger. So wird die Verdauung nicht zu stark überlastet.

Verstopfung:

Bei Verstopfung auf Kotabsatz achten. Sonst füllt sich der Magen bis zum Mund. Kot kann erbrochen werden, dann SOFORT Tierarzt. Das Schwein ist dann vermutlich nicht mehr zu retten aber man verhindert dass Kot und Mageninhalte in die Lunge gelangen und das Tier qualvoll erstickt. Auch bei Verdauungsproblemen immer Kotabsatz und Kotkonsistenz beobachten.
Bei Durchfall auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten. Gefahr der Austrocknung und Kreislaufkollaps.

Kreislaufkollaps:

Starke Blähungen können auch zu Kreislaufproblemen mit Kollaps führen. Bei Blähungen dehnen sich die Gase im Verdauungstrakt so stark aus, dass sie die restlichen Organe in ihrer Funktion einschränken. Die Atmungsorgane haben schon im Normalzustand nicht so viel Platz, drückt der geblähte Verdauungstrakt auf z.B. Herz oder Lunge, kommt es zu akuten Sauerstoff- und Blutdruckproblemen. Das ist lebensgefährlich und auch beim Tierarzt nicht mal eben behandelbar. Daher frühzeitig bei ersten Symptomen zum Tierarzt gehen. Ist es schon zu einem Kreislaufzusammenbruch gekommen, muss das Tier schnellstens beim Tierarzt behandelt werden, sonst stirbt es rasch.

Nach Sofortversorgung:

Nach überstandenem Verdauungsproblem vorsichtig mit 1 Gemüse z.B. Möhren in geringer Menge anfüttern, weiter vorsorglich Sab Simplex, Lefax o.ä. inkl. Bird Bene Bac und Fencheltee geben. Wird das vertragen, Menge steigern, später 2. Gemüse genauso sachte anfüttern. Bei Rückfall, 1 Schritt zurück. Nur Geduld, Verdauungsprobleme können schon einmal über 6 Wochen andauern.
Bei chronischen (länger andauernden) Verdauungsproblemen immer tierärztlich abklären lassen woran es liegt.

Allgemeines:

Verdauungsprobleme treten meist auf durch Fütterungsfehler oder werden ausgelöst durch andere mehr oder weniger ernsthafte Erkrankungen. Einige, der gewöhnlichsten Krankheiten von Meerschweinchen, die mit Verdauungsproblemen einhergehen können, gibt es unter folgenden Infotexten:

von Désirée Kappas

Quellen:
www.birgit-drescher.de
www.fraumeier.org